CC: Florian, es freut mich, dass Du Dich zu einem Classy Catchers Interview bereit erklärst!
Florian: Hallo Wolfgang und hallo liebe Leser. Ich freue mich sehr, mich den gestellten Fragen stellen zu dürfen und hoffe ein wenig interessantes beitragen zu können.
CC: Wir haben Dich um dieses Interview gebeten, da Du eine ganz besondere Leidenschaft hast. Nämlich die "Angelfotografie"! Sag unseren Lesern doch bitte, wie lange Du Deine Kamera schon mit ans Wasser nimmst und wo man Deine fantastischen Fotos schon überall bestaunen konnte.

Florian: Als ich vor etwa 20 Jahren begann recht gezielt auf verschiedene Fische zu angeln, wollte ich Erinnerungen an meine Fänge schaffen. Ich begann mit einer hochwertigen Kompaktknipse meine Bilder zu schießen, bemerkte aber schnell, dass zum kreativen Fotografieren mehr dazugehört und legte mir bald meine erste halbautomatische Spiegelreflexkamera zu. Im Laufe der Jahre folgten dann immer neuere und bessere Modelle; seit einiger Zeit bin ich von der analogen Fotografie auf die digitale umgestiegen. Mein erstes Angelbild wurde 1991 in der Angel-Woche veröffentlicht. Dort wurde 1994 auch mein erster doppelseitiger Artikel abgedruckt. In der Folgezeit schrieb ich viele weitere Artikel für die verschiedensten Angelmedien und es wurden bis heute mehrere hundert Fotos von mir veröffentlicht in Magazinen, Büchern, Broschüren und Kalendern aus dem Angelbereich und natürlich auch auf meiner eigenen Webseite www.angelfoto-archiv.de
CC: Was hat Dich eigentlich damals mit dem Fotofieber infiziert?
Florian: Ich glaube ich habe mich selbst infiziert. Immer wenn ich stimmungsvolle, dynamische oder spannende Angelbilder in den Magazinen sah, nahm ich mir vor, selbst einmal solche Bilder zu schießen. Nach dem Entwickeln meiner Bilder war ich häufig enttäuscht über das Ergebnis. Ich wusste, wenn ich mich weiterentwickeln wollte, muss ich mich weiter mit dem Fotografieren beschäftigen und dies blieb bis heute so.

CC: Und woher kommt Dein ganzes Know-how im Umgang mit der Kamera?
Florian: IIch bin Autodidakt und habe mir das Fotografieren selbst beigebracht. Ich bin meinen Ergebnissen gegenüber stets sehr kritisch geblieben und war nie so richtig zufrieden mit den Bildern. Ich wollte immer bessere Bilder schaffen. Nur so konnte ich mich weiterentwickeln. Ein paar Kurse an der Volkshochschule, das Lesen vieler Bücher und der Austausch mit anderen Fotografen brachten mich immer weiter. Ich bin aber noch lange nicht dort angekommen, wo ich hin möchte…
CC: Besonders beeindruckend sind Deine Bilder aus fernen Ländern. Wo konntest Du schon überall Fisch und Angler ablichten?
Florian: Ich liebe das Reisen genauso wie das Fischen auf exotische Fische und das Fotografieren. Ich habe einige male in den USA gefischt, in Skandinavien, Ägypten, Süd- und Westafrika, Thailand, Brasilien, Ecuador und in vielen europäischen Ländern. Ich habe letztes Jahr über diese Reisen einen Bildband geschaffen, der im Kosmos-Verlag erschienen ist. Der Titel lautet „Faszination Angeln – Jagd auf Süßwassergiganten“. Über das Kontakformular auf meiner Homepage kann man das Buch für 29,90 € mit persönlicher Signatur bei mir bestellen.


CC: Welcher dieser Trips ist Dir besonders im Gedächtnis hängen geblieben?
Florian: Jeder dieser Trips ist etwas besonderes und jedes Reiseziel hat seinen eigenen Reiz, so dass es mir schwer fällt, einen als etwas ganz besonderes anzusehen. Die größten Abenteuer erlebte ich aber sicherlich im südamerikanischen Dschungel, fernab jeglicher Zivilisation.
CC: Gibt es einen Fisch, den Du noch unbedingt vor die Linse bekommen musst?
Florian: Oh ja, selbstverständlich! Ich denke, mein Anglerleben wird nicht ausreichen, all die Fische zu fangen, die ich gerne fangen und fotografieren möchte. Verschiedene südamerikanische Welse, aber auch Tarpon, Weißer Stör und viele andere Fische möchte ich noch gerne an den Angelhaken und vor die Linse bekommen. Bei den weniger exotischen Fischen sind es Barben, große Karauschen oder ein Flußbarsch von über 50 cm Länge, die ich noch unbedingt fangen und ablichten möchte. Träume habe ich ausreichend!
CC: Wie schafft man es eigentlich, seine Kamera immer im richtigen Moment einsatzbereit zu haben?
Florian: Haha…das weiß ich auch nicht, Wolfgang! Ich versuche es, indem ich beim Fischen die Kamera immer griffbereit neben mir liegen habe und sofort die Rute beiseite lege, wenn einer meiner Mitangler einen Fisch an der Angel hat. Und dennoch bin ich oft zu langsam, habe das falsche Objektiv drauf oder vermassle ein Bild aus anderen Gründen. Gelegentlich habe ich mal Glück und dann kommt ein tolles Foto dabei heraus.

CC: Gibt es Tage, an denen Du ausschließlich fotografierst oder hast Du immer auch eine Rute dabei?
Florian: Wenn ich mit meinen beiden Kindern zum Angeln gehe, lasse ich meist meine eigene Rute zu Hause und nehme nur die Kamera mit. Ansonsten verbinde ich beides miteinander. Am Anfang stand das Angeln an erster Stelle, heute sind die Übergänge fließend und ich verzichte schon mal auf den einen oder anderen selbstgefangenen Fisch, um von anderen ein gutes Bild schießen zu können.
CC: Was sind Deine liebsten Motive?
Florian: Alles, was in Beziehung zum Angeln steht! Ich liebe Portraitaufnahmen von Fischen ebenso, wie stimmungsvolle Landschaftsaufnahmen, drillende Angler oder springende Fische. Toll finde ich auch Fische, die sich an der Wasseroberfläche bewegen. Die Mischung macht’s.

CC: Was macht für Dich ein gutes Angelfoto aus?
Florian: Ein gutes Angelfoto sollte den Betrachter zum Träumen bringen und ästhetisch sein. Bei Bildern auf denen Fische zu sehen sind, darf auf keinen Fall Blut zu sehen sein. Landschaftsaufnahmen sollen dazu einladen, dass man sich selbst gerade dort befinden möchte und Drillbilder sollen vor Dynamik und Kraft strotzen.
CC: Hast Du ein eigenes Lieblingsfoto?
Florian: Nein, ein Lieblingsbild habe ich eigentlich nicht. Es gibt aber einige Motive, die ich unbedingt noch fotografieren möchte. Fische im Sprung gehören beispielsweise dazu.
CC: Vergleicht man die Fangbilder der Durchschnittsangler aus Deutschland, mit denen der Engländer, Niederländer und Skandinavier, dann machen wir keine gute Figur. Welche einfachen Tipps kannst Du uns geben, damit auch wir ein wenig bessere Bilder schießen können?
Florian: Ich glaube, dass es in Deutschland einfach nicht so viele Angler gibt, die sich für die Angelfotografie interessieren. Wer wirklich bessere Bilder machen möchte, der wird sich über kurz oder lang von selbst mit dem Thema beschäftigen und sich auch weiterentwickeln und schon bald bessere Bilder machen. Der Rest ist mit den ganz normalen Fangfotos aus der Digi-Knipse als Erinnerung an den großen Fang einfach zufrieden. Und das ist ja auch OK so.
CC: Nun eine Frage, die unsere Technik-Freaks interessieren wird: Welche Ausrüstung verwendest Du?
Florian: Zur Zeit verwende ich eine Canon EOS 40D-Kamera mit verschiedenen Canon Objektiven aus der L-Klasse. Für Weitwinkelaufnahmen verwende ich das Canon EF-S 10-22mm 1:3,5-4,5 USM. Als Standardobjektiv habe ich meist das Canon EF 24-105mm 1:4 L IS USM auf der Kamera und für weit entfernte Motive setze ich das Canon EF 100-400mm 1:4,5-5,6 L IS ein. Für Makroaufnahmen besitze ich ein SIGMA EX 105mm 1: 2,8. Mehrere Blitzgeräte und einige Filter runden meine Fotoausrüstung ab.
CC: Florian, ich bedanke mich sehr, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview nehmen konntest! Wir hoffen, dass Du noch viele gute Bilder unseren Angelmagazinen beisteuern wirst. Vielleicht ist ja auch einmal eines für Classy Catchers dabei...
Florian: Ich bedanke mich für das Interesse und wünsche Euch viel Erfolg mit classycatchers.de
Das Buch „Faszination Angeln – Jagd auf Süßwassergiganten“ (ISBN: 9783440108857) von Florian Läufer ist ist im Buchhandel oder mit persönlicher Widmung über seine Webseite zu erhalten: